Nach dem frieren in Nepal geht es zum Schwitzen auf die Insel Bali.  WOHOO! Einen ganzen Monat wollen wir auf der Insel bleiben, die wir Beide schon kennen und lieben. Aber wir freuen uns nicht nur auf Bali weil es Bali ist, sondern auch deshalb, weil sich Dani angekündigt hat uns hier für zwei Wochen Gesellschaft zu leisten.
Zwei Tage düsen wir mit dem Roller durch den Süden Balis im ZickZack um die Opfergaben herum, die hier überall verstreut sind, staunen einmal mehr über die Schönheit der Reisterrassen und suchen nach unserem Paradies. Dann finden wir Filip, ein 21jähriger Slowake der im verschlafenen Dorf Balangan ein Grundstück mit vier Bungalows gepachtet hat. Die Bungalows sind groß, haben ein unglaublich bequemes Bett, es gibt einen Pool und eine Outdoor-Küche. Der größte Vorteil, den Filip aber gegenüber der Konkurrenz hat, ist Rian, ein echt süßer 4 ½ jähriger Zwerg, Sohn der Haushälterin. Zwischen Martin und Rian funkt es sofort. A Match made in Heaven, Liebe auf den Ersten Blick und wie man sonst noch so sagt. Martina hat es da ein bisschen schwieriger – Mädchen sind ja soooo uncool. Nach ein paar Tagen und einigen Bestechungsversuchen werden wir aber doch auch dicke Freunde wobei ein paar kleine Eifersüchteleien wer denn jetzt wie lange mit Martin spielen darf nicht ausbleiben.
Rian lernt uns die Zahlen von 1 bis 10 auf Indonesisch und wir lernen ihm Schwimmen. Der Kleine entpuppt sich als echte Wasserratte. Kaum sind wir wach, steht er auch schon mit Schwimmweste und Taucherbrille in der Hand vor uns, deutet auf den Pool und sagt „Batu! Batu!“ was Stein heißt. Das ist nämlich seine neue Lieblingsbeschäftigung. Stundenlang tauchen Martin und er einen Stein nach dem anderen an die Oberfläche des Pools.

Die Zeit bis Dani kommt verbringen wir damit, im Pool oder im Meer zu planschen, uns als Surfer zu versuchen und mit Rian zu spielen. Mit Dani ändert sich unser Tagesablauf nicht wirklich viel, wir chillaxen, spielen Karten, bändigen Afferl, trinken unidentifizierbare Gesöffe in den Partytempeln Kutas, Dani macht den ersten Tauchgang ihres Lebens während Martin das Wrack der USAT in Tulamben erkundet, die im zweiten Weltkrieg von den Japanern versenkt wurde , wir Grillen in unserer Outdoor-Küche frischen Fisch vom Markt und haken die typischen Bali-Sightseeing Spots ab inklusive Kaffeeverkostung bei einer Plantage wo der Ginsengkaffee so scharf ist, dass er unsere Gesichtszüge zum Entgleisen bringt. Den Platz in der Nescafe Werbung machen wir George Clooney so bestimmt nicht streitig.


Außerdem bringt Martin den Mädels das Mopedfahren bei und die strapazieren dabei die Nerven von Fahrlehrer Martin ganz schön. Um alleine zum nächsten Strand zu düsen reichen unsere Fahrkünste mittlerweile, Rollerrennen werden wir aber trotzdem bestimmt nie fahren.
Dani und Martina wollen sich den berühmten Tempel Ulu Watu anschauen, Martin bleibt lieber zu Hause.  Unsere erste Ausfahrt ohne Lehrer und Beschützer. Wir schwingen uns auf den Roller. Meine Hände Zittern und Schwitzen als wir mit einem Affenzahn über den Asphalt in Richtung Tempel düsen. Der Tacho zeigt schon 20 kmH an – Lichtgeschwindigkeit sozusagen…welche war nochmal die Rückbremse?? Drei Stunden später sind wir im Krankenhaus.
Ja, wir dachten auch, dass die Mopedfahrt das Gefährlichste an unserem Ausflug ist, aber dort lauerten ganz andere Gefahren. Wir sind also im Tempel und plötzlich hinter mir ein Aufschrei, der durch Mark und Bein geht. Dani steht da wie vom Blitz getroffen. Da hat sich doch glatt einer dieser Tempelaffen auf hinterhältigste Art und Weise angepirscht und ist Dani auf den Rücken gesprungen. Und weil so eine Steinsäule normalerweise keinen Mucks macht wenn man draufspringt hat sich das Monster durch das ganze Geschrei erschreckt und Dani die Krallen in Rücken und Arm gebohrt. Die klauen also nicht nur, sondern können auch ganz schön garstig sein, die Fellbrüder. Nach der obligatorischen Tollwut und Tetanusimpfung, die Danis Kreditkarte fast ohnmächtig werden ließ konnten wir dann sogar schon darüber lachen. – aber nur ein bisschen…
Doch das war nicht das einzige Mal, dass wir in Bali dem Tod von der Schippe gesprungen sind. Ganz schön gefährlich im Paradies. Die “Hati Hati” Schilder stehen nicht zum Spaß überall in Bali herum. (Hati Hati heißt übersetzt Achtung! Aufpassen!) Ausgerüstet mit niegelnagelneuen Lycras und Surfshorts fordern wir die Wellen heraus. Völlig übermütig, weil aussehen tun wir ja schon wie echte Surfer schnappen wir uns ein Longboard, fragen nach den besten Surfspots für Anfänger und stürzen uns ins Meer. Surflehrer? Nö, brauchen wir nicht. Sieht doch ganz easy aus und beim letzten Bali-Urlaub hats schließlich schon ganz gut geklappt.
Eine knappe Stunde später sitzen wir keuchend am Strand und sind froh überlebt zu haben. Martins Board ist von Longboard auf die Größe eines Profiboards geschrumpft, Danis Kontaktlinsen sind jetzt Fischfutter und auch Martina hatte das Surfen irgendwie lustiger in Erinnerung. Aber hey, wir habens überlebt und was hätten wir euch denn sonst zu erzählen?!
Die zwei Wochen mit Dani vergehen viel zu schnell und im Handumdrehen steigt sie auch schon wieder in einen Eisenvogel Richtung Heimat.
Wieder zu Zweit wollen wir noch ein bisschen den Nordosten Balis erkunden, wir können ja nicht fünf Wochen nur am südlichsten Zipfel abhängen. Reserveshirt ist eingepackt, Rian hat ein Abschiedsbussi bekommen und es geht los. Drei Tage, 360km – wie Easy Rider, nur nicht so cool. Bali ist ungefähr so groß wie Oberösterreich unsere Popscherl fühlen sich aber an als hätten wir ganz Amerika mit dem Roller durchquert.
Wir besuchen einige von Balis unzähligen Tempelanlagen, die schwarzen Vulkansandstrände, ein paar ländliche Dörfer und den Vulkan. Das Highlight war aber der wunderschöne Bungalow mitten in Balis Dschungel und der atemberaubende Sonnenaufgang den wir vom Bett aus beobachten konnten.
Ein paar Tage gönnen wir uns zum Abschluss noch Luxus und Erholung bei Filip bevor wir uns für längere Zeit von Bali und unserem Engel Rian verabschieden müssen und uns auf den Weg nach Java machen. Dort werden wir Vulkane besteigen, eine ganze Woche mit einem französischen Pärchen reisen, den wunderschönen Borobudur-Tempel erkunden und werden in der Millionenstadt Jakarta top secret in eine Pressekonferenz mit Xabi Alsonso eingeschleust. Der ganz normale Alltag also…

2 thoughts on “BELOVED BALI”

  1. Na, ihr lebts gefährlich!!!!Affenattacken, gebrochene Surfboards, na servas!!!Aber das wurde hoffentlich wettgemacht mit der Schönheit der Landschaft…
    Freut mich dass ihr Besuch hattet!Dass ihr den Rian vor eurer Abreise nicht in euren Rucksack gepackt habt war sicher eine Überwindung, so ein Süßer :-)
    Liebe Grüsse
    Marlene

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